Brauerei Gasthof Kraus, Hirschaid bei Bamberg | Brauerei | Metzgerei | Gastronomie | Hotel

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Chronik

Es gibt nur wenige Daten der Weltgeschichte, die als epochenmachend gelten, und das Jahr 1845 zählt gewiß nicht zu ihnen. Wer jedoch glaubt, daß sich damals kaum etwas ereignet habe, der irrt sich erheblich:

Weltweit beginnt sich die "Industrielle Revolution" durchzusetzen, ein Begriff, den damals der deutsche Fabrikantensohn Friedrich Engels prägte. Sie sollte die vorrangig landwirtschaftlich orientierten Staaten in miteinander stark konkurrierende Industrienationen umwandeln.

Europa wird heimgesucht von einer Art Kartoffelpest, die allein in Irland 1 Million Todesopfer fordert und zu einer riesigen Auswanderungswelle in die Vereinigte Staaten von Amerika führt.

Der Deutsche Bund - ein Zusammenschluß von 35 Ländern und vier freien Reichsstätten - ist vom "Eisenbahnfieber" befallen. Seit jener Erstlingsfahrt des "Adler" von Nürnberg nach Fürth will kein Ort von Bedeutung den Anschluß an das neue Verkehrs- und Transportsystem verpassen.

Bayern unter König Ludwig I., der München zur Kunststadt von Weltruf ausbauen ließ, war auch dem Bahnwesen und dem Bau von Kanälen gegenüber äußerst aufgeschlossen. Ab 1843 verkehren Schiffe auf dem Ludwig-Donau-Main-Kanal zwischen Nürnberg und Bamberg, und ein Jahr später ist bereits die Eisenbahnlinie in Betrieb.

Hirschaid hat es geschafft, sich mit einer Anlegemöglcihkeit und einem bescheidenen Bahnhof Anschluß an die wichtigsten Verkehrsstraßen Wasser und Land zu sichern.
Damals zählt der Ort etwa 700 Einwohner, besitzt aber laut Brauereikataster des Landgerichts Bamberg I nicht weniger als acht Wirtschaften - die höchste Anzahl in einer Landgemeinde des Bamberger Umlandes.
Eine von ihnen ist das in diesem Jahr von dem aus Eggolsheim, Hausnummer1, stammenden Müllerssohn Johannes Kraus übernommene "Kramer´sche Wirtschaftsguth" - zumindest wird es so laut Steuerkataster von 1820 bezeichnet. Seitdem ist die Brauergaststätte ohne Unterbrechung bis auf den heutigen Tag im Besitz der Familie Kraus.

Anfänge und Entwicklung der Brauerei
Wie bereits erwähnt, befand sich die Wirschaft im Vorbesitz einer Familie Kramer, die aber auch nicht erste Eigentümerin war. Um darüber etwas mehr Klarheit zu erhalten, bedarf es zunächst einmal einer genaueren Bestimmung des Standorts.

Die Gebäude, die heute unter Luitpoldstraße 11 geführt werden, trugen zur Zeit, als um 1800 in Hirschaid das System der Hausnummern eingeführt wurde, die Bezeichnung Nr. 80 und Nr. 81. Vorher hatten sie die Namen "Unteres und Oberes Güthlein in der Seesgasse", zwei sogenannte halbe Höfe, die dem Pfarrherrn abgabepflichtig waren und zusammen den ehemaligen "Herrenhof" gebildet hatten.

Urkundlich zum ersten Mal wird 1664 im "Urbar der Pfarrei Hirschaid" laut Pfarrer Heinrich Karls Chronik zu den "Einkünften, Rechten und Besitzungen der Pfarrpfründe" erwähnt: "Einen halben Hof in Hrischaid, das obere Güthlein genannt; Nikolaus Püttel gibt jährlich einem Pfarrherrn daselbsten 12 Sümer Korn, Bamberger Maß, eine Fastnachtshenne; Handlohn von 10 einen Gulden, wenn es verkauft wird und hat das Bräu- und Schankrecht."

Leider sind nach der Nominierung von Nikolaus Püttel die Aufzeichnungen nicht lückenlos fortgesetzt worden, so daß erst über 100 Jahre später in den kirchlichen Sterberegistern am 22.12.1765 ein im Alter von 47 Jahren verstorbener Joes (=Johannes) Gromer verzeichnet ist, von dem es heißt, er sei der Besitzer des "Wirtschaftsguthes in der Seesgasse" gewesen (der Straßenname ist wohl auf den Dorfweiher zurückzuführen, der sich in der Nähe befunden haben dürfte).

  Von 1772 an wird Thomas Gromer (später Kramer geschrieben, der Sohn von Joes) als Besitzer des Anwesens geführt, das im Steuerkataster Hirschaid - erstellt im Jahre 1810 - folgendermaßen beschreiben wird:

"Hausnummer LXXXI, Besitzer Thomas Kramer; das Wirtschaftsguth besteht aus einem aus Holz gebauten zweistöckigen Wohnhaus, Scheune und Backofen; Grasgarten und Hopfengarten und Felsenkeller im Feld in der Pommarten, so wie die reale Wirtsgerechtigkeit mit Brau- und Brauereigeschirr: Wert 1687,30 Gulden."

Aufzeichnungen aus dem Jahre 1802 verraten uns, daß in Hirschaid 520 Einwohner in 105 Häusern wohnen. Der drei Jahre später in Bamberg verfaßte Brauereikataster zählt im Ort namentlich acht Brauereien auf, wobei der schon bekannte Thomas Kramer seine Wirtschaft bis 1819 führt.

Übrigens, eine dörfliche Brauerei mit nur 40 bis 50 Stammkunden - denn Kinder und Frauen konnte man nicht mitzählen - hatte nur deshalb ein Auskommen, weil die dazugehörige Landwirtschaft die Existenzgrundlage bildete. Gasthäuser bieten damals die einzige Möglichkeit, sich zu treffen, Erfahrungen auszutauschen und sich, z.B. beim Kartenspiel, Zeitvertreib zu verschaffen. Außerdem waren die Männer noch "trinkfreudiger und trinkfester" als heutzutage.

Nur so ist es verständlich, daß ein "Wirtshausverbot", wie es der Bamberger Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal hin und wieder zu verhängen pflegte, für einen eingeschworenen Gast eine empfindliche Strafe sein mußte.

Zwischen 1819 und 1845 war der Wirtssohn Johannes Kramer der alleinige Besitzer. Aus der Ehe mit Anna Maria Römer stammte 1832 eine Tochter mit gleichem Vornamen, weswegen sich der Vater wohl Sorgen um seine Nachfolge und sein Erbe machte.

Übernahme des "Kramerschen Wirtschaftsguthes"
Bereits 1845 übernimmt der 23jährige Müllerssohn Johann Kraus aus Eggolsheim die Gastwirtschaft mit Brauerei einschließlich 60 Tagwerk an Land und Liegenschaften.

Wie in der Einleitung angedeutet, leidet die damalige Zeit unter Not und Teuerung, wobei es an Getreide besonders mangelt. Dies trifft wegen der Gerste auch die Brauer sehr empfindlich.

Schließlich greift König Ludwig I. von Bayern selbst ein: In einer "Königlich allerhöchsten Verordnung" vom 23. Oktober 1846 erklärt er einleitend: "Wir finden uns bei steigender Theuerung des Getreides in landesväterlicher Fürsorge für das Wohl Unserer getreuen Unterthanen...."

In der Folge werden Zoll- und Polizeibehörden zu konsequenter Überwachung der bayerischen Grenzen angewiesen, um "Getreideexporte" jeder Art zu unterbinden. Zuwiderhandlungen werden mit vier Wochen Haft bzw. mit 100 Gulden Strafe belegt. In einer zusätzlichen Vergütungen vom 5. November 1853 wird nochmals an die Anweisung vom 11. November 1845 erinnert, wo es in Paragraph 5 ausdrücklich heißt, daß dem Anzeigenden die Hälfte der Geldstrafe als Belohnung zufällt - ein für damalige Verhältnisse gewaltiger finanzieller Anreiz!

Im Jahre 1855 heiratet Johann Kraus die 23jährige Anna Maria Kramer. Aus der Ehe gehen auch zwei Söhne hervor, die in der Familiengeschichte von Bedeutung sind: Johann, geboren 1857, und Georg, der zwei Jahre jünger ist

Am 20. Juli 1882 berät der Hirschaider Gemeinderat über das Verehelichungsgesuch von Johann Kraus mit Barbara Beßler aus Hallerndorf, und nur vier Tage später findet die Trauung statt. 1884 geht der Brauereigasthof in seinen Besitz über.

Wie beliebt der neue Wirt war, beweist die Tatsache, daß er schon 1888 - also mit 31 Jahren bereits - in den Gemeindeausschuß als "Beigeordneter gewählt wird, was heute in etwa dem Amt des Zweiten Bürgermeisters entspricht. Dort setzt er sich engagiert für seine Mitbürger ein, ohne sein Geschäft zu vernachlässigen. Im Gegenteil: Am 16. April 1889 erwirbt er für die Brauereigaststätte auch noch die Konzession für eine Metzgerei.

Im Gemeinderat beantragt er zusammen mit seinen Kollegen den Bau einer Brücke über die Regnitz zwischen Hirschaid und Sassanfahrt, da die nächsten Übergänge erst in Forchheim und Bamberg zu finden sind. Am 8. September 1899 beschließen die Gemeindeväter den Brückenbau, um den bis dahin üblichen Fährbetrieb abzulösen. Von den Benutzern ist bis 1935 für den Übergang Zoll zu entrichten.

Am 22. Dezember 1905 scheidet Johann Kraus aus dem gemeindlichen Ehrenamt aus, um sich mit seinem Bruder voll dem Gasthaus- und Brauereibetrieb zu widmen. Übrigens: Der Bierpreis liegt damals bei 22 Pfennig pro Liter.

Als der Erste Weltkrieg ausbricht, bekokmmt auch die Brauerei Kraus die Folgen hart zu spüren: Es darf daran erinnert werden, daß in den Kriegswintern 1915 bis 1917 fast eine Million Menschen im Deutschen Reich verhungert sind. In diesen Notzeiten kam der Bierausstoß nahezu zum Erliegen, und nur mühsam konnte sich die Gastwirtschaft wieder erholen.

Die Zeit des Neuaufbaus nach 1945
Obwohl mit Beendigung des III. Reiches Georg Kraus von den Amerikanischen Besatzungstruppen erneut als Bürgermeister bis zu den Neuwahlen 1946 eingesetzt wird, kann er sich nicht verhindern, daß "seine" Gastwirtschaft vorübergehend zur Einquartierung von Soldaten konfisziert wird, zumindest bis Ende Mai 1945.

Dazu kommt eine Maßnahme der Militärregierung, die im "Fränkischen Tag" vom 21. März 1946 abgedruckt ist unter Überschrift

"Brauverbot in der Amerikanischen Zone"

Dort heißt es unter anderem: "Die Ermächtigung zum Brauen von Bier für die Zivilbevölkerung ist zurückgezogen worden, kündigte Geralmajor William H. junior, Leiter der Wirtschaftsabteilung beim Amt der Militärregierung der Amerikanischen Zone, an. Die Brauereien dürfen den vorhanden Bestand an Malz verbrauchen, jedoch wird Gerste nicht mehr für die Bierherstellung zugeteilt werden. Das mit dem Restbestand von Malz gebraute Bier wird Schwerarbeitern und Bauern zugeteilt."

Da außerdem seit 1950 "Pilsener" gebraut wird, erreicht man bald wieder die Vorkriegsproduktion von 500 Hektolitern und überschreitet sie sehr schnell. Zu dieser Umsatzsteigerung fürhen vor allem auch Umbaumaßnahmen, die Georg und Barbara Kraus, geb. Scharold (der Besitzer hat inzwischen geheiratet), ab 1955 vornehmen lassen.

So wird die Wirtschaft durch den Einbau einer modernen Küche noch leistungsfähiger, und neben dem Gastzimmer entsteht das erste "Jägerzimmer". Da sich der Inhaber im gleichen Jahr die Würde des Schützenkönigs sichern kann, beginnt man mit dem Bau eines Schützenhauses im Garten, das nicht nur den Schützen, sondern auch den meisten Ortsvereinen als Heimstätte und Stammlokal dienen sollte.

So entsteht in relativ kurzer Zeit aus einer örtlichen Kleinstbrauerei ein gutsituiertes Unternehmen, dessen ausgezeichneter Ruf nicht nur auf qualitativ hervorragendem Gerstensaft beruht, sondern vielmehr auf der Tatsache, daß die verabreichten Speisen und Getränke - was übrigens heut noch genauso gilt - überwiegend aus der "eigenen Produktion" stammen, angefangen bei der Gerste, über die Brennerei, Schlachtung und Fleischerei, Fischaufzucht bis hin zum Wildbret aus der traditionell eigenen Jagd.

1968 wird ein neues Sudhaus erreichtet, wobei man in den kommenden Jahren noch alle Maschinen erneuert. Die bis in die 60er Jahre übliche Eiskühlung in den Kellern war längst vorher schon durch ein neues Kühlhaus abgelöst worden. Den Abschluß der Renovierungsmaßnahmen in der Brauerei bildet die Installation einer vollautomatischen Abfüllanlage. Inzwischen wird auch im Jahre 1976 das Brennrecht erworben.

Der 1956 geborene Sohn Georg Kraus junior, der zwischenzeitlich 1978 Hildegard Schuberth aus Buttenheim geheiratet hat, ist seit Jahren schon mit seiner Frau im Geschäft tätig, als man einen totalen Neubau des wirtschaftsgebäudes beschließt.

Am 16. März 1983 wird die neue Brauereigaststätte eröffnet, die im "Hochzeitszimmer" 80, im Gastzimmer 70 und im "Jägerzimmer" 50 Personen reichlich Platz bietet. Dazu kommen Fremdenzimmer, die später noch einmal erweitert werden und für insgesamt 50 Gäste Übernachtungsmöglichkeiten bereitstellen. Im schattigen Wirtschaftsgarten können sich bis zu 1.500 Besucher zu Rast und ausgiebiger Brotzeit gemütlich niederlassen.

Ab dem Tage der Eröffnung werden Georg Kraus senior und junior, Vater und Sohn, als Besitzer der Brauereigaststätte geführt. Dies gilt bis zum plötzlichen Ableben des Vaters am 14. 1990. Ab dem folgenden Tag, aber erst mit Wirkung vom 31. Mai 1991, treten Barbara Kraus und Georg Kraus junior (Mutter und Sohn) gemeinsam als Eigentümer auf.

Mit dem Neubau des Schützenhauses mit einem Platzangebot für 180 Gäste werden die Erneuerungs- und Gesamtbaumaßnahmen am 15. Mai 1993 zum krönenden Abschluß gebracht.

Heute, da man nicht weniger als 28 Zapfwirte beliefert, stellt die Brauerei eine Vielfalt von Getränken her: Vollbier, Pilsener, Lagerbier, Leichtes, Festbier, Bock und Weizen - Gesamtausstoß 11.000 Hektoliter. Dazu kommen Limonaden aller Geschmacksrichtungen wie Zitrone, Orange, Maracuja, Selters, Spezi, Cola und Iso-Sportgetränk - etwa 9.000 Hektoliter - und einschließlich noch Obstler und Zwetschgenschnaps - ca. 300 Liter. Die Hauptattraktion für die Gäste ist eine riesige Palette von Speisen, angefangen bei kräftiger Hausmannskost bis zum delikatesten Menü.

Man muß kein Prophet sein, um vorauszusagen, daß Stefanie und Georg, die Kinder von Georg und Hilde Kraus, gewiß die 150jährige Familientradition eines Tages erfolgreich fortsetzen w

Anekdoten rund ums Wirtshaus

Der bereits erwähnte Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal aus Bamberg machte sich Sorgen um das Wohl seiner Untertanen und erließ mehrere Verfügungen, die Wirtschaften und ihre Gäste betrafen, von denen einige hier abgedruckt sind.

"Laternen-Verodnung" vom 5. Februar 1780

"In Gemäßheit der schon öfters ergangenen Hochfürstlichen Verordnung wird dem Publiko anwiederum eröffnet, daß Niemand, wer des auch seye, ohne Unterschied der Person zur Abendzeit nach der Schlafglocke ohne einer mit einem brennenden Licht versehenen Latern auf den Gassen herumgehen solle, von welchem alle Gast- und andere Wirth die ankommenden Fremden sogleich zu belehren haben, weswegen die dieser Verordnung Zuwiderhandelnden von denen Militärpatrouilles angehalten werden sollen."

"Studenten-Verodnung" vom 22. Februar 1780

"Auf Hochfürstlichen Regierungsbefehl wird hierdurch allen Gast- und Schenkwirthen, auch Koffeeschenker nachdrucksamst verbothen, keinen Studenten das Zechen und Spielen in ihren Schenken zu gestatten; welches hierdurch sammtlichen Koffee-, Gast- und Schenkwirthen zu ihrer Nachbelebung unter ohnnachsichtlicher scharfen Strafe bekannt gemacht wird."

Übrigens, wie die meisten Orte, hatte auch Hirschaid einen ordnungsgemäßen Nachtwächter, der nicht nur für Ruhe und Sicherheit sorgte, sondern auch manch spätem Zechern "heimleuchtete", wie wir von Matheus Mohnkorn aus dem Jahre 1865 wissen.

"Verodnung zur öffentlichen Sicherheit" vom 23. Juni 1789

"Um die öffentlich Sicherheit zu befestigen und dem Raubgesindel zu steuern, ist bereits im vorigen Monat verordnet worden, daß die Nachtwachen in denen Orten zu verdoppeln und Niemand außer den öffentlichen Gastwirthen fremde Leute beherbergen solle. Die Wirth sollen ihre Gäste beobachten und, falls sie ihnen verdächtig erscheinen, dem Ortsvorgesetzten Anzeige davon zu thun. Dieser soll ohnehin von Zeit zu Zeit, besonders vor dem Schlafengehen, nicht allein die Wirthshäuser, sondern auch die Häuser der Eingesessenen, ihre Scheunen und andere Schlupfwinkel durchsuchen und, wenn er verdächtige Leute wahrnimmt, sie einziehen."

(Aus: "Historische Blätter", Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal, Hochfürstliches Vicedomamt)

"In der Sonntagsschule"

Zum Abschluß noch eine Begebenheit aus der Zeit der "Sonntagsschule", die sich 1930 zur Amtszeit von Bürgermeister Georg Kraus zugetragen hat:

Nach dem Gottesdienst bzw. nach der Andacht war es üblich, den Schülern einige Fragen im Rahmen der Christenlehre zu stellen. So fragte einmal Pfarrer Schwalb: "Wer weiß, was Engel sind?"
Der Schüler, von dem er die Antwort wünschte, hatte etwas geträumt und stand hilflos da. Da wurde ihm eingeflüstert: "Engel sind Geister, die keinen Leib haben." In der Aufregung hatte er es nicht verstanden und reimte sich zusammen: "Engel sind Bürgermeister, die kein Weib haben."
Zweifelsohne war damit der Bürgermeister Georg Kraus gemeint, er war nicht verheiratet und betreute seine Bürger mit engelsgleicher Geduld und Liebe. Darüber wurde auch in den Haushalten erzählt, und so kam wohl der Ausspruch der Schülers zustande.